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UNSER PROJEKT

Eine kurze EINLEITUNG
Fichtenzapfen am Waldboden
Zum KONZEPT des URNENWALDFRIEDHOFS 
Im Autal-Wald
Dessen BEDEUTUNG und LAGE
Blick vom katholischen Friedhof

In Österreich herrscht grundsätzlich Bestattungspflicht und eine Beisetzung darf nur in einer behördlich genehmigten Bestattungsanlage, wie einem Friedhof oder einer dafür vorgesehenen Begräbnisstätte, durchgeführt werden. Dieser Friedhofszwang stellt sicher, dass die Bestattung in einem geordneten, respektvollen Rahmen stattfindet, ermöglicht aber auch alternative bzw. leicht abweichende Bestattungsformen unter klar geregelten Bedingungen. So besteht beispielsweise in der Steiermark die Möglichkeit, eine Urne nach Bewilligung durch die Gemeinde (bzw. den Magistrat in Graz) auch zu Hause aufzubewahren oder beizusetzen.

Besonders im urbanen Raum verzeichnet man einen signifikanten Rückgang bei den traditionellen Sargbeisetzungen und erkennt einen ungebrochenen Trend der Feuerbestattung in Form der Kremation. Im Österreichtrend sticht hierbei gerade Graz heraus, da im Jahr 2005 der Anteil der Feuerbestattungen bei circa 50 Prozent lag und bis 2010 auf etwa 67 Prozent angestiegen ist.[1] Das heißt, mehr als zwei Drittel der Grazer wählen die Feuerbestattung als ihre persönliche Form der Beisetzung. Diese steigende Tendenz lässt sich auch in den anderen Regionen der Steiermark festhalten. So betrug der Anteil der Feuerbestattungen 2010 etwa 34 Prozent, der sich 2021 auf über 40 Prozent erhöhte.[2]

Mit der Praxis der Feuerbestattung ergeben sich neben der traditionellen Erdbestattung auch alternative Bestattungsvarianten. Die Beisetzung der Urne auf dem Friedhof bildet dabei die klassische Art der Urnenbeisetzung. Auf dem Friedhof kann die Urne entweder im Familiengrab, in einem einzelnen Urnengrab oder in einer Urnennische beigesetzt werden.

Eine relativ neue Bestattungsvariante ist die Beisetzung einer biologisch abbaubaren Urne im Wald.

Die Autal Naturbestattung setzt sich zum Ziel, nicht nur dem Trend der Feuerbestattung gerecht zu werden, sondern greift dabei auch den Wunsch vieler Menschen auf, letztendlich wieder als Teil der Natur die ewige Ruhe zu finden. Die Vorteile dieser umweltfreundlichen, ökologisch wertvollen und zukunftsweisenden Beisetzung liegen dabei klar auf der Hand. Die Entstehung geringerer Kosten, sowohl bei der Beisetzung als auch bei der Grabgestaltung, die tröstliche und ruhige Umgebung des Waldes, sowie generell der Entfall der Grabpflege stehen bei der persönlichen Wahl für eine Naturbestattung für viele Menschen im Fokus.

 

[1] Vgl. https://www.bestattungsinfo.at/bestattungsarten/feuerbestattung-in-oesterreich/

[2] Vgl. Ulrike Hübner, Transformationen in der steirischen Funeralkultur

Bei der Bestattung von Urnen im Wald gilt der Grundsatz, so wenig wie möglich in die Natur einzugreifen. Auf eine sanfte, naturbelassene Art und Weise wird die Asche der Verstorbenen in der Urne direkt an den Wurzeln eines Baumes beigesetzt. Dies bietet eine ehrerbietige Alternative zu den herkömmlichen Bestattungsritualen. Die Grabpflege wird weitgehend der Natur überlassen. Die biologisch abbaubaren Urnen zerfallen innerhalb weniger Jahre, sodass die Asche in den Boden übergeht.

Zur Identifizierung der Grabstätten gibt es an den Bäumen entweder eine Identifikationsnummer oder eine Plakette mit dem Namen des Verstorbenen. Die ausgewählten Bestattungsbäume und die Berechtigten werden in ein vom Bestattungsunternehmen geführtes Baumregister eingetragen.

Neben den vielfach diskutierten Auswirkungen des demographischen Wandels, der nahezu alle Bereiche der Gesellschaft betrifft – insbesondere die Systeme der sozialen Sicherung, die Wirtschaft und die Verteilung des politischen Gewichts zwischen den Generationen – wird den Themen Tod und den damit verbundenen Aufwendungen oftmals kaum mehr Aufmerksamkeit geschenkt. Immer weniger nachfolgende Kinder und Enkelkinder, die dann durch Studium und Mobilität im Beruf auch noch zunehmend an entfernten Orten ihren neuen Lebensmittelpunkt finden, stehen für die klassische Grabpflege zur Verfügung.

Die Übertragung der Grabpflege im Rahmen von Urnenwaldfriedhöfen an die Natur ist daher nicht nur konsequent, sondern im Kontext der Demographie notwendig, um das Bild ungepflegter Friedhöfe zu vermeiden.

Diese Faktoren spielen bereits jetzt eine wesentliche Rolle bei der Entscheidung für eine Waldbestattung.

Friedhöfe spielen eine wichtige Rolle im sozialen Gefüge einer Gemeinschaft, indem sie Orte des Zusammenkommens, der Erinnerung und der öffentlichen Interaktion bieten. Sie sind somit oft mehr als nur Orte der Trauer, sondern können einen aktiven und dynamischen Bestandteil des Gemeinschaftslebens darstellen. Allerdings ist auch diesbezüglich der Generationenwandel ersichtlich und so ist festzustellen, dass für die ältere Generation der Friedhof eine weitaus bedeutendere Rolle im Sozialleben des Einzelnen spielt, als er dies im Allgemeinen für die jüngere Generation tut.

In der Gemeinde Hart bei Graz gibt es derzeit den öffentlichen römisch-katholischen Friedhof für Erdbestattungen der Stationskaplanei Autal mit einer Fläche von 3.649 m². Dieser Friedhof steht Personen zur Verfügung, die ihren Hauptwohnsitz oder ihren Sterbeort im Friedhofssprengel haben (Marktgemeinde Laßnitzhöhe und Gemeinde Hart bei Graz).

Angesichts der vorher genannten Entwicklung der Bevorzugung von Feuerbestattungen und aufgrund des demographischen Wandels wird in den nächsten Jahren der Bedarf an alternativen Ruhestätten auch in dieser und den Nachbarsgemeinden stetig ansteigen.

Der geplante Urnenwaldfriedhof im Autal wird direkt an den bestehenden katholischen Waldfriedhof angrenzen und somit das bestehende Angebot um eine alternative Bestattungsform an einem Ort erweitern. Dabei ist kein Eingriff in die bestehende Landschaft erforderlich, bestehende Parkflächen können von den Besuchern aller Friedhöfe genutzt werden. Ein bereits vorhandener Rundweg, der über ein weiteres, ebenfalls in unserem Besitz stehenden Grundstückes führt und an einem großen Teich mit idyllischen Sitzmöglichkeiten zum Verweilen einlädt, rundet das Bild eines durchdachten Gesamtkonzepts ab.

Das für den Urnenwaldfriedhof bestimmte Grundstück mit einer Fläche von 24.939 m² unterscheidet sich wohltuend von den zum Teil riesigen Waldflächen der Mitbewerber. Dies wirkt sich vor allem positiv auf die leichte, nahezu immer ebene Erreichbarkeit der einzelnen Bäume aus, die für den Grabbesuch im Wald vor allem für ältere oder gehbeeinträchtigte Menschen vorrangig ist.

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